Vor knapp vier Wochen habe ich meinen letzten Blogeintrag hier hochgeladen. Vor genau einer Woche habe ich einen neuen verfasst, aber die Zeit war zu knapp, um die zugehörigen Fotos noch hochzuladen, da ich am Donnerstag nach der Schule nach Deutschland gefahren bin. Dieser Blogeintrag ist deshalb eine Mischung aus dem alten, den ich entsprechend angepasst habe, und neuen Absätzen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen 🙂


Mein „Lieblingsplatz“: der Schreibtisch

In der Schule war in den letzten Wochen Hochphase, die jetzt gerade langsam abflaut. Das ist gut so, denn ich kann mittlerweile die Tage nicht mehr zählen, an denen ich morgens aufgestanden und in die Schule gegangen bin, danach gleich an den Schreibtisch verschwunden bin und ihn erst verlassen habe als es längst Zeit fürs Bett war. Ich habe eine Klausur und mehrere Arbeiten geschrieben sowie Referate vorbereitet – denn seit meinem letzten Blogeintrag musste ich pro Woche im Schnitt zwei Arbeiten schreiben/abgeben/… Gestern habe ich dann noch eine Facharbeit abgegeben und einen Vortrag gehalten. Beides waren Gruppenleistungen, was ich durchaus als Schwierigkeit empfinde, da man hier vor lauter Gruppenarbeiten teils gar nicht mehr weiß, wann man sich noch mit wem treffen soll.

Die vielen Prüfungsleistungen bringen es auch mit sich, dass ich dauernd irgendwelche Noten bekomme und mich so schon recht gut an die Umrechnung, die ich im Blogeintrag vom 26. September vorgestellt habe, gewöhnt habe. Letzte Woche habe ich eine “6” auf ein Gruppenreferat bekommen – leider nicht die erste in meinem Leben, aber definitiv die erste, über die ich mich gefreut habe. Denn während Notenabstufung in Deutschland von 1 bis 6 verläuft, ist in der Schweiz die Reihung genau umgedreht von 6 bis 1 😀

Das zur Note gehörige Referat war auf jedenfalls sehr interessant: Es ging um die Versicherungsbranche, ihr Image und ihre Reputation, das Wettbewerbsfeld, Herausforderungen und Strategien und ein sogenanntes „Best Practice“-Beispiel. Erinnert ihr euch noch an die Kampagne der Gothaer-Versicherung im Jahr 2012? Die dort gezeigten „Sorgenmännchen“ haben wir als Beispiel für gelungenes transmediales Storytelling gezeigt. Das bedeutet, dass das Versicherungsunternehmen die Sorgenmännchen auf allen Kanälen gezeigt hat: in TV-Spots, auf Facebook und auf der Webseite. Transmediales Storytelling kann helfen, dass sich eine Kampagne gut bei den Betrachtern einprägt.

Den Kurs, in dem der Vortrag stattgefunden hat, finde ich sehr gut durchdacht: Zunächst hat vier Wochen lang eine Vorlesung stattgefunden, an deren Ende eine Klausur stand. Nach dieser Klausur hat das mit der Vorlesung zusammenhängende Seminar begonnen, in dem nun alle Themen der Vorlesung nochmal mit genauen Beispielen betrachtet werden. Die behandelten Organisationstypen sind Wirtschaftsunternehmen, kleine und mittelständische Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und Verwaltungen als Spezialfall von Non-Profit-Organisationen. In diesem Kurs habe ich schon viel über Organisationskommunikation und spezifische Herausforderungen gelernt. So viel, dass meine Eltern mich bei ihrem Besuch gefragt haben, ob ich neuerdings Wirtschaft studiere 😀 – Und gut strukturiert finde ich den Kurs deshalb, da man nicht wie (oftmals) in Deutschland Theorie und Praxis gleichzeitig erlernt, sondern erst einen starken Fokus auf der Theorie hat und dann alles nochmal aus Sicht der Praxis beleuchtet und am Ende jeder Student einen Organisationstyp auswählt, mit dem er sich im Rahmen einer Hausarbeit noch genauer befasst.

 

Besuch aus und in Deutschland

1125 AdventskalenderNachdem ich im letzten Blogpost davon berichtet habe, dass mein Freund zu Besuch war, haben mich Anfang November auch meine Eltern in Winterthur besucht. Den ersten Adventskalender hat mir mein Freund mitgebracht, meine Eltern hatten zwei weitere für mich im Gepäck – einen davon haben sie mir von meiner Oma und meinem Opa mitgebracht 🙂

Nachdem ich in den letzten Wochen ein paar Weihnachtsanhänger gebastelt habe und mir eine Lichterkette gekauft habe, ist mein Zimmer jetzt insgesamt schon sehr weihnachtlich gestaltet. Ein bisschen ruhige Stimmung, während sich im Partykeller unter meinem Zimmer Feier an Feier reiht. Vor kurzem waren es in zehn Tagen fünf Partys, die längste ging bis halb sechs am Morgen. Ich freue mich darauf, dieses Zimmer bald über Weihnachten verlassen zu können und dann in der Klausurenphase nur noch knapp zwei Wochen hier verbringen zu müssen.

1125 ZimtherzenAm letzten Wochenende war ich von Donnerstagabend bis Montagmorgen schon einmal kurz in Deutschland bei meinem Freund zu Besuch und mit ihm auch einen knappen Tag bei meiner Familie im schönen Frankenland. Leider musste ich auch an diesem Wochenende viel für die Schule machen, aber es war trotzdem sehr schön, meinen Freund und meine Familie wieder zu sehen. Mit meinem Freund habe ich auch die ersten Plätzchen des Jahres gebacken, leckere Zimtherzen – und von meinem größten Bruder habe ich noch einen weiteren Adventskalender bekommen, so dass ich ab nächstem Dienstag pro Tag drei Türchen und ein Säckchen aufmachen darf. Gehts mir gut 😀 😉

Einen angenehmen Nebeneffekt hatte mein Besuch in Deutschland auch: Ich habe mindestens eine Türmli-Party verpasst. Das freut mich insbesondere deshalb, da die Bar seit letzter Woche donnerstags jetzt noch länger geöffnet hat als bisher.

 

Kurzfilmtage Winterthur

Eine besondere Abwechslung in den letzten vier Wochen waren die Kurzfilmtage Winterthur. Am 7. und 8. November war ich dort als Helferin tätig. Einer der Organisatoren hat mir erzählt, dass die Kurzfilmtage eines der größten Kurzfilmfeste in ganz Europa sind und das größte in der Schweiz. Ich habe am Einlass geholfen und saß teils im Saal, während die Filme liefen. Besonders süß fand ich einen kurzen Film über ein Zebra aus dem Kinderprogramm am Sonntagmorgen.

Manche Filme waren nicht unbedingt meins. Bei einem floss so viel Blut, das ich irgendwann einfach die Augen geschlossen oder weggesehen habe. Im Gegensatz zu einem Besucher-Paar, das bei diesem Film den Saal verlassen hat, weil ihr schlecht geworden ist, musste ich natürlich im Raum bleiben. Insgesamt hat mir das Programm aber gefallen und es war interessant, mal als Helfer Teil eines solch großen Events zu sein.

 

Das Leben in Winti

Wenn man gerade in Winterthur durch die Straßen spaziert, bietet sich ein interessantes Bild. Manchmal scheint die Sonne so sehr, dass man sich fühlt wie an einem wirklich schönen Frühlingstag. Die Menschen laufen teilweise in T-Shirts herum. In den Kaufhäusern und Straßen ist aber bereits alles weihnachtlich dekoriert und es stehen schon überall Weihnachtsbäume. – Dieser Absatz ist allerdings von letzter Woche. Mittlerweile ist es viel kühler und man merkt deutlich, dass der Winter kommt.

Generell zeichnet sich ab, dass sowohl der Winter als auch die Adventszeit vor der Tür stehen. In der Altstadt hat beispielsweise schon vor circa zwei Wochen von früh morgens bis 21 Uhr ein Wintermarkt stattgefunden. Ich habe mir einen Stern und ein paar Kerzen gekauft und beides in meinem Zimmer aufgestellt. Ein paar Fotos vom Markt und der weihnachtlich dekorierten Stadt seht ihr hier:

 

Der erste Schnee

1125 WinterlandschaftIn der letzten Woche war es wie oben beschrieben noch sehr warm. Am Donnerstag habe ich wirklich überlegt, ob ich nach Deutschland nur den Herbstmantel mitnehme oder doch die Winterjacke. Ich bin sehr froh, dass ich mich für die Winterjacke entschieden habe, denn es und war in Deutschland gefühlt viel kälter und hat zudem geschneit. Die Kälte habe ich am Montag dann vermutlich mit zurück in die Schweiz genommen, denn auch hier friere ich mir mittlerweile alle Finger ab, wenn ich meine Handschuhe vergesse.

Auf der Fahrt im EuroCity von Winterthur nach München und von München nach Winterthur konnte ich dann auch endlich mal die Schweizer Berge ansehen. In Winterthur selbst sieht man davon ja nichts. Außerdem ist mir auf der Rückfahrt aufgefallen, dass in Deutschland viel mehr Schnee zu sehen war als in der Schweiz – Klischéedenken olé 😀

Auf der Fahrt habe ich Fotos vom Bodensee gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte:


Mit diesen Eindrücken aus der Schweiz verabschiede ich mich und wünsche euch eine schöne Restwoche! Da es in der Schule jetzt endlich ruhiger wird, hoffe ich, dass ich zum Ende meines Auslandssemesters wieder öfter zum Bloggen komme. Schaut doch am ersten Dezemberwochenende wieder rein – ich versuche bis dahin einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Immerhin ist am Wochenende viel los: Am Freitag öffnet der Weihnachtsmarkt und am ersten Adventssonntag findet der traditionelle Chlauseinzug statt. Mehr darüber erzähle ich euch dann beim nächsten Mal und Fotos wird es auch geben, denn meine Kamera und ich werden den Festzug am Sonntag für euch beobachten 🙂

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