1010 WintermützeNun gibt es den nächsten Blog doch schon an diesem Wochenende. Nachdem meine Mitfahrgelegenheit nach Deutschland leider kurzfristig ausgefallen ist, habe ich mein Ticket für die Rückfahrt nach Winti schweren Herzens storniert und bin in der Schweiz geblieben. Nach der ereignisreichen Woche ist etwas Ruhe aber vielleicht sogar gut. Heute habe ich mir dann erstmal eine Wintermütze besorgt und bin über den Flohmarkt gebummelt – aber der Reihe nach…

 

Die erste Prüfung

Neben dem Schulalltag habe ich mich diese Woche auf meine erste Klausur vorbereitet. Am vergangenen Freitag haben uns die Dozenten gesagt, dass die Klausur aus theoretischen Fragen, für die man aber nur logisch denken können und nichts auswendig lernen muss, und aus einem Praxisfall mit zugehörigen Fragen bestehen wird. Sie sagten, dass wir uns die Unterlagen halt noch 1-2 mal daheim durchschauen sollen. – Ich habe sie deutlich öfter durchgesehen, viele Begriffe auswendig gelernt und zu mehreren Punkten im Internet vertieft Informationen gesucht. Gereicht hat das meinem Gefühl nach trotzdem nicht wirklich.

Im ersten Teil kamen mehrere Fragen, für die man – meiner Meinung nach – eindeutig die Informationen auswendig wissen musste und sich nicht wirklich viel erschließen konnte. Im zweiten Teil kam dann ein Praxisbeispiel dran, zu dem wir verschiedene Aufgaben lösen mussten. Bei der Aufgabe ging es kurz gesagt darum, dass ein Schweizer Versicherungsunternehmen von einem englischen Versicherungsunternehmen übernommen wird und dass die Mitarbeiter des schweizerischen Unternehmens darüber informiert werden müssen. Bei einer Frage musste ich mich beispielsweise in die Lage der Mitarbeiter versetzen und drei Fragen im FAQ-Stil (Frequently Asked Questions) mit zugehörigen Antworten formulieren.

Während sich der Saal eine knappe halbe Stunde vor Ende der Prüfung schon deutlich geleert hatte, habe ich zehn Minuten vor Abgabe die letzte Aufgabe begonnen, die ein Zehntel der Punkte gegeben hat. Ich fand die Zeit knapp und die Prüfung war schwerer, als das, was ich nach den Ankündigungen der letzten Woche erwartet hatte. Das einzige, das mich etwas beruhigt, ist, dass viele meiner Mitstudenten hier die Prüfung auch schwer fanden… 😉

 

Pitch please

1010 pitch kopf Gestern hat dann der Pitch stattgefunden, den ich mit meiner Gruppe in den letzten vier Wochen vorbereitet habe. Bei diesem Pitch mussten wir für einen externen Auftraggeber ein Kommunikationskonzept für eine kulturelle Veranstaltung entwerfen, die im Herbst 2016 und im Spätsommer 2017 im Kanton Zürich stattfinden wird. Ein spannendes Projekt, in das wir alle viel Zeit investiert haben. Gewonnen haben wir den Pitch am Ende nicht – ich hatte in der Feedbackrunde mit den Dozenten und Auftraggebern aber trotzdem das Gefühl, dass unser Konzept mit unseren Ideen gut bei ihnen angekommen ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekommen wir in den nächsten zwei Wochen als Gruppe auch noch ein schriftliches Feedback – ich lass mich einfach mal überraschen 😉


  Was wir bei unserem Pitch präsentiert haben?


Begonnen haben wir unsere Präsentation mit der Vorstellung unserer (fiktiven) Agentur “kulturpunkt”, die wir uns für den Pitch ausgedacht haben. Es ging zum Beispiel darum, wer wir sind, was wir dem Kunden bieten und welche Projekte wir bereits realisiert haben.

Danach ging es um unser Kommunikationskonzept, mit dem wir das Event bekannt machen wollen. Wir haben unter anderem folgende Punkte vorgestellt:

  • die aktuelle Ausgangslage: Hier haben wir Eckdaten der Veranstaltung aufgelistet, die uns schon bekannt waren.
  • die gewünschte Zielgruppe: Wen wollen wir ansprechen? / Welche Zielgruppe ist für das Event am wichtigsten?
  • die Kommunikationsziele: Wie man sich bei dem Namen schon denken kann, geht es darum, was man erreichen will – zum Beispiel war eines unserer Ziele, dass sich die Bevölkerung Karten für das Event kauft.
  • Maßnahmen und Botschaften: Wir haben uns konkrete Maßnahmen ausgedacht, mit denen wir das Event in der Bevölkerung bekannt machen wollen. Zu diesen Maßnahmen haben wir uns Botschaften für die Bevölkerung ausgedacht, die diese ansprechen und die ihnen – am besten – im Gedächtnis bleiben sollen.
  • ein Budgetplan: Dieser Teil war schwierig für uns, da wir berechnen mussten, welche Kosten insgesamt für unsere Maßnahmen und für die Leistungen unserer Agentur anfallen. Zum Glück haben wir vorab eine kurze Preisübersicht bekommen, wie viel Personen mit unterschiedlichen Aufgabengebieten und Erfahrungsstufen in einer Agentur verdienen – das war für die Planung des Budgets auf jeden Fall hilfreich…

Als die Präsentation Donnerstagnacht inklusive Beiblättern fertig gedruckt in meinem Zimmer lag, war ich echt stolz auf die Leistung meiner Gruppe und auch die Präsentation von meinen Mitstudenten Fabio und Martina fand ich richtig gelungen. Dieser Pitch und die Arbeit dafür werden sicher ein Projekt meines Auslandssemesters sein, an das ich mich nach meiner Rückkehr nach Deutschland noch erinnern und von dem ich gerne erzählen werde!

 

Angekommen in der Schweiz

Dieses Wochenende ist schon mein fünftes in der Schweiz. Ich kenne bereits einige Plätze und Straßen in Winti und kann mich mittlerweile meist ganz gut orientieren, ich verstehe immer mehr Schweizerdeutsch – und habe mich teilweise wohl schon mehr eingelebt, als ich bisher vermutet habe. Gestern durfte ich nämlich feststellen, dass die Schweiz schon ihre Spuren bei mir hinterlassen hat:  In der Pause zwischen zwei Präsentationen stand ich mit einigen Schweizer Mitstudenten und mit Michael vor dem Gebäude. Wir haben uns unterhalten und über die Planung des Budgets gesprochen. Michael hat mich dann darauf hingewiesen, dass ich das Wort Budget nicht mehr so ausspreche, wie es in Deutschland ausgesprochen wird, sondern es wie meine Schweizer Mitstudenten betone 😀

Generell ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich bei Grammatikfragen kurz zögere, da ich mir nicht sofort sicher bin, wie es auf Hochdeutsch heißen muss. Und bei Wörtern wie “heißen” etc. komme ich auch des Öftern ins Stocken. Da es in der Schweiz kein “ß” gibt, frage ich mich mittlerweile tatsächlich ab und an, ob im Deutschen ein “ß” ins Wort muss, ein normales “s” oder ein “ss”. Hoffentlich geht das wieder vorbei…

 

Flohmarkt die Zweite

1010 ColagläserHeute morgen war ich dann zum zweiten Mal in diesem Semester beim Flohmarkt. Als ich so rumgelaufen bin, war ich sehr froh, dass ich mich am Morgen für Mütze, dicken Schal und die Übergangsjacke entschieden hatte – denn es war echt frisch. Gefunden habe ich echt schöne Colagläser aus dem Jahr 2009, auf denen ein Herz, ein Schmetterling und ein Tennisschläger zu sehen sind. Sie werden sicherlich gut zu meiner Colagläser-Sammlung passen, da ich schon Gläser mit verschiedensten Motiven und in unterschiedlichen Formen habe. Vor allem werden sie passen, da das jetzt die schmalsten Colagläser sind, die ich besitze und ich besonders die nicht alltäglichen Formen toll finde 🙂

 

1010 DVD

Neben den Gläsern habe ich mir noch eine DVD gekauft: “Achtung, fertig, Charlie!”. Der Film ist laut Verpackung eine Schweizer Komödie, die ab 12 Jahren freigegeben ist. Nachdem ich den Trailer gesehen habe, bezweifle ich allerdings, dass 12-Jährige den schon sehen sollten. Laut Packung ist der Film nur in der Originalfassung, also im Schweizer Dialekt, auf der DVD. Sollte ich damit überhaupt nicht klar kommen, habe ich den Film bei der Trailersuche als Full Version bei YouTube entdeckt. Aber ich werde es erstmal mit Originalton versuchen 😀

Apropos Schweizer Dialekt: Nachdem wir in einem Schulkurs über das Cabaretduo Divertimento gesprochen habe, habe ich mal nach Videos von den beiden Schweizern gesucht. Wenn ihr ein bisschen Zeit habt, kann ich sie euch nur ans Herz legen, sie sind echt witzig! – In diesem Video haben mir z.B. die Teile mit Saalwart Mäge [Teil 1 ab 0:27:38 | Teil 2 ab 1:26:35] besonders gut gefallen. Nachdem ich das gesehen habe, weiß ich, was bei Wikipedia damit gemeint ist, dass der Darsteller “Manuel Burkart den unterhaltenden, clownesken ‘Diverti’-Part mit Hilfe von Grimassen, Pantomime sowie seiner extremen Beweglichkeit darstellt” 😀

Falls ihr euch Divertimento anseht, wünsche ich euch gute Unterhaltung! Ansonsten natürlich auch so ein schönes Wochenende. Ich werde es unter anderem mit Referats- und Klausurvorbereitungen verbringen und mich dann irgendwann noch an die heute gekaufte DVD machen 🙂

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