In dieser Woche habe ich gefühlt von den Nächten mehr mitbekommen als von den Tagen. Ich hing tagsüber ganz schön in den Seilen, da ich nachts verhältnismäßig wenig Schlaf bekommen habe.

adrian blutmond (3)Am Montag, weil ich mitten in der Nacht aufgestanden bin, um den Blutmond anzusehen. Ich habe mir extra den Wecker auf 4:30 Uhr gestellt – bin aber auch ohne Wecker dauernd aufgewacht und habe so noch viel mehr von dem Naturspektakel gesehen, als ich eigentlich eingeplant hatte. Ein paar  Fotos habe ich in der Nacht vor dem Haus gemacht (s.o.), aber in der Stadt war es zu hell für gescheite Fotos und außerdem ist mein Objektiv für diese Entfernung nicht geeignet. Dafür hat mein Bruder in Deutschland ein richtig tolles Foto hinbekommen! (rechts)

Am Mittwoch, weil im Türmli mal wieder Partytag war. Bis zehn sollte es gehen, kurz nach Mitternacht wurde es allmählich leiser…

Am Freitag, weil diesmal die richtig fette Party im Türmli gestiegen ist. Gegen Mitternacht hat jemand versucht, meine abgesperrte Zimmertüre durch ordentliches Rütteln zu öffnen. Es hat bestimmt eine halbe Minute gedauert, bis er oder sie gemerkt hat, dass meine Zimmertüre nicht die Tür zum Klo ist. Einen Moment lang hatte ich echt Schiss. Und als kurz darauf einer gröhlend am Zimmer vorbei ist und was von “bester Party seit langem” gerufen hat, hab ich mir meinen Teil gedacht 😀

 

Creativa & Züspa

Entsprechend müde war ich heute Morgen und habe mir nochmal überlegt, ob ich nach Zürich auf die Kreativ-Messe Creativa fahre. Da ich mich aber schon die ganze Woche darauf gefreut habe und mich mit Michael für die Zugfahrt verabredet hatte, bin ich dann doch aus dem Bett und auf nach Zürich Oerlikon zum Messegelände.

1003 Züspa CreativaMit Studentenrabatt gab es dort für 11 CHF ein Kombiticket für die Creativa und die Züspa (Herbstmesse). Obwohl die Creativa nur einen kleinen Teil der Ausstellungsfläche belegt hat, habe ich dort heute die meiste Zeit des Tages verbracht. Es gab wirklich viel zu sehen: tolle Schmucktechniken, Kunst aus Pappmachée, Stoffe, Papierkunst, vieles aus dem DIY-Bereich (do it yourself).

Gegen Mittag bin ich aus dem obersten Stockwerk mit der Rolltreppe ganz nach unten gefahren. Ich habe zwar keine Höhenangst, aber es war schon etwas gruselig, so viele Stockwerke nach unten zu sehen. Im Untergeschoss habe ich mich dann erstmal “durchprobiert”: Salzstangen mit Dipp, Cracker mit Dipp, Gebäck – und Triggel, Zürcher Kekse, die aufgrund ihres hohen Honiganteils fast ausschließlich nach Honig schmecken. Außerdem durfte ich an einem Stand einen Rote Beete-Himbeere-Smothie und Bio Eistee Zitrone probieren. Zumindest letzterer hat zunächst ganz gut geschmeckt – der Inhalt der 0,5-Liter-Flasche, die ich mitbekommen habe, war dann allerdings eher bitter als lecker. Für die circa 2,50 Franken, die er im Laden kostet, würde ich ihn definitiv nicht kaufen.

Natürlich gab es wie bei jeder Messe auch bei der Züspa feste Programmpunkte. Eher zufällig habe ich einen Teil einer Bike-Show gesehen, bei der zwei Typen Tricks mit ihren Trial-Bikes gezeigt haben. Gegen Ende der Show wollten sie wissen, wer im Publikum mutig ist. Ein Mann hat sich gemeldet und musste sich auf die Bühne legen. Dann sind sie um ihn herumgefahren und immer wieder über ihn gesprungen. Besonders gerne haben sie Tricks auf Höhe seines Gesichts gemacht – ein Foto davon seht ihr in der Bildergalerie. Meins wäre das nicht gewesen – dass der Typ sowas nochmal macht, wage ich nach seinem Gesichtsausdruck allerdings auch zu bezweifeln 😀

Ein paar Impressionen

Fotos: 1+2: Züspa | 3-7: Creativa | 8: CH-Meisterschaft Speedklettern |9: Streetworkout-Formation | 10: Trial-Bike-Show

 

Musikalisches Winterthur

Auch in Winti war diese Woche wieder was geboten: Von Donnerstag bis heute hat hier das Internationale Karusell- und Drehorgelfestival stattgefunden. Am besten gefallen hat mir eine Interpretation von “We will rock you”, die ich am ersten Tag auf dem Heimweg gehört habe. Witzig fand ich auch den Ententanz. Hier könnt ihr mal hören, wie solche Drehorgeln klingen:

 

Und so sehen sie aus:

Die Drehorgel auf dem Foto oben rechts ist übrigens die größte auf der ganzen Welt und kommt aus dem Schwarzwald. Sie hat 125 Tonstufen und in ihr sind zirka 1000 Meter Luftleitungen verlegt.

 

Die ersten Prüfungen nahen

Natürlich war auch in der Schule wieder einiges los. In einem Kurs hat bereits die letzte klausurrelevante Vorlesung stattgefunden, im Praxiskurs steuern wir auf den Pitch am Freitag zu. Vorher “darf” ich am Donnerstag im selben Kurs meine erste Klausur in der Schweiz schreiben. 120 Minuten lang wird es um interne Kommunikation gehen. Ich bin gespannt, was dran kommen wird und auch ein bisschen nervös. Immerhin ist der Kurs einer aus dem fünften Semester – und auch wenn die Dozentin gesagt hat, dass nur Stoff dran kommt, den wir besprochen haben, fehlt mir für einen Teil davon das Vorwissen. Ich hoffe, ich habe bis Donnerstag alles im Kopf, was ich brauche, um die Anwendungsaufgabe in der Prüfung zu lösen 🙂

1013 RivellaNeben den Kursen habe ich in dieser Woche zum ersten Mal ein Tagesmenü in der Mensa gegessen. Ich gelobe, ich werde mich nie wieder über deutsches Mensaessen beschweren – den Nachtisch ausgenommen! Das Essen schmeckt hier zwar besser, aber die Portionen umfassen gerade mal ein Drittel von dem, was es beispielsweise in Eichstätt gibt – kosten dafür aber locker drei mal so viel. Nach dem Essen hat mir eine Mitstudentin eine Flasche Rivella geschenkt, ein typisches Getränk aus der Schweiz, das ich unbedingt probieren sollte. Ich finde es echt lecker und habe gleich am nächsten Tag zwei Flaschen im Supermarkt gekauft. Denn den Geschmack kann ich nicht beschreiben, den muss ich “zeigen”. Wahrscheinlich bringe ich am Semesterende noch ein paar Flaschen mit nach Deutschland. Gerne auch auf Bestellung 😉

Die zweieinhalb Liter Rivella in meinem Zimmer machen sich in der nächsten Woche mit mir erstmal auf den Weg nach Deutschland – sie zum dauerhaft bleiben, ich zum Kurzbesuch. Deswegen wird es am nächsten Wochenende auch keinen Blog geben. Ich werde aber natürlich vom Pitch und meiner ersten Klausur in der Schweiz berichten. Der nächste Blog kommt dann entweder am Montag in gut einer Woche oder spätestens in zwei Wochen. Macht es bis dahin gut und genießt den Herbstanfang 🙂

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