Seit 17 Tagen bin ich nun schon in Winti und es gibt noch immer viel zu entdecken. So natürlich auch in den letzten Tagen 🙂

0926 OrdnerAm vergangen Wochenende habe ich erstmal alle meine Unterlagen sortiert und die Kursmaterialen, die schon vorhanden waren, ausgedruckt. Übrigens ein guter Tipp: Wer mit dem Auto ins Auslandssemester fährt, sollte auf keinen Fall auf einen Drucker verzichten! – Eigentlich wollte ich keinen mitnehmen. Jetzt bin ich sehr froh darüber, dass mir mein Papa einen neuen gekauft und meine Mama mir gleich fünf Sätze Druckerpatronen zurecht gemacht hat. Die erste schwarze Patrone ist schon halbleer – und die Texte zur Nachbereitung von Woche zwei habe ich gerademal teilweise ausgedruckt. Um nicht nach wenigen Wochen bereits das totale Zettelchaos in meinem Zimmer zu haben, bin ich dann auch noch zu Migros gegangen und habe mir einen Ordner gekauft, der jetzt neben meinen vielen Schnellheftern auf meine Texte aufpasst.

Wenn man unterwegs ist, merkt man nicht nur, was man alles noch hätte mitnehmen sollen, sondern auch, worüber man sich mal hätte informieren können: Am Dienstag habe ich mich bei meinem Journalistik-Kurs mit Schweizerinnen über die Prüfungen des Studiengangs unterhalten. Wir haben über die Bewertungen gesprochen und ich habe festgestellt, dass es in der Schweiz ein komplett anderes Notensystem gibt. Abends habe ich auf der Seite der KU Eichstätt eine Excel-Vorlage für die Umrechnung gefunden. Interessant dabei: Nicht für jede deutsche Note gibt es ein Pendant in der Schweiz.

Note in der Schweiz 6 5,5 5 4,5 4
Umrechnung 1 1,75 2,5 3,25 4
Note in Deutschland 1,0 1,7 2,3 3,3 4,0

In Klausuren gibt es in der Schweiz scheinbar Noten nur in 0,5er-Schritten. Ob das bei allen anderen Prüfungsleistungen auch so ist, habe ich noch nicht herausgefunden.

 

Dörfs es bitzeli meh si?

0926 VorlesungsskizzeBesonders viel zu lachen hatten Michael und ich in dieser Woche in einer unserer Vorlesungen! Wir beschäftigen uns dort gerade damit, wie Organisationen und Kommunikation zusammenhängen. Der Professor hat uns die Theorie immer wieder anhand des Beispiels einer Bäckerei erklärt. Zwischenzeitlich hat er die ca. 150 Studenten im Saal gefragt, ob er Beispiele im Dialekt bringen kann. – Nachdem niemand widersprochen hat, hat er uns fiktive Einkaufszenen vorgespielt. Wir kommen mit dem Dialekt zwar mittlerweile recht gut zurecht, lustig fanden wir es trotzdem. Das Highlight sollte jedoch erst noch kommen: Nach dieser Szene hat uns der Prof die Bedeutung der Nachfrage “Dörfs es bitzeli meh si?” aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht erklärt und dann einen passenden Song vorgespielt. Eine kleine Kostprobe gibt’s hier:

 

Ansonsten war in dieser Woche an der ZHAW nicht so viel los. Zwei Veranstaltungen sind wegen Krankheit einer Dozentin ausgefallen. In meinem Praxiskurs bin ich weiter mit der Vorbereitung des Pitchs in knapp zwei Wochen beschäftigt. (Mehr dazu im Blog von letzter Woche) Außerdem hat gestern im Praxiskurs der zweite Teil begonnen: Jetzt steht vier Tage lang interne Kommunikation auf dem Stundenplan. Auch in diesem Kurs dürfen wir praktisch arbeiten – am Freitag bestand die erste Aufgabe darin, in Gruppen ein internes Kommunikationskonzept für die Einführung eines neuen Corporate Identity Manuels zu entwerfen. Spannend! 🙂

 


Abseits der ZHAW

In dieser Woche habe ich feststellen dürfen (- oder müssen?), dass ich scheinbar in die Partyhochburg Winterthurs gezogen bin. Alle zwei Wochen öffnet donnerstags die Türmli-Bar im Keller meines Wohnheims die Türen für Wintis Studenten. Für viele wäre das wahrscheinlich cool, mein Fall ist es nicht unbedingt. Aber gut, da muss ich jetzt jede zweite Woche von 17-24 Uhr durch. Wie lange es diese Woche tatsächlich ging, weiß ich nicht. Um dreiviertel eins lief zwar noch Musik und Leute haben vor dem Haus gequatscht, aber ich war dann mittlerweile so müde, dass ich trotzdem eingeschlafen bin 😀

0926 Türmli-KatzeErfreulicher ist die Tatsache, dass das Türmli eine eigene Camp-Katze besitzt. Sie liegt oft auf einem der Sofas rum und lässt sich sehr gerne streicheln. Das gefällt mir als Katzen-Liebhaberin natürlich sehr und hilft auch in den Stunden, in denen alles Neue im Ausland mal kurz zu viel wird 😉 Neben der Türmlikatze “sehe” ich auch fast täglich Schnucki: Mein Freund versorgt mich regelmäßig mit Fotos und Videos der Katze seines Nachbarn, die ich in Cham immer gerne streichle. Ein Stück Verbindung zur Heimat.

 

Ein Samstag in Winti

0926 Flohmarkt KleidchenHeute Morgen habe ich beschlossen, den Flohmarkt in Winti zu besuchen. Da ich quasi direkt in der Innenstadt wohne, musste ich nur eine Straßenecke weiter und war schon mittendrin im Geschehen. Gesehen habe ich auf meiner Tour durch die Innenstadt vor allem viel Schrott. An einem Stand hat mich allerdings ein Kinderoberteil angelacht, also hab ich es mitgenommen. Ob es jemals jemand tragen wird, weiß ich nicht – aber ich fand es süß und der eine Franken hat mich nicht in die Armut gestürzt 🙂

0926 Modenschau (1)Nach dem Flohmarkt wollte ich nur noch schnell bei Aldi ein Baguette für’s Wochenende kaufen. So schnell ging es dann allerdings doch nicht. Der Discounter hat seine Filiale im obersten Stockwerk eines Einkaufszentrums und das feiert an diesem Wochenende seinen zweiten Geburtstag. Als ich die City Mall betreten habe, lief gerade eine Modenschau. Also bin ich stehen geblieben und habe etwas zugesehen.

Das hat sich auch gelohnt: Nach der Show kam noch ein Schweizer Sänger und hat vier Songs präsentiert. Ich habe ihn zuvor nicht gekannt, fand seinen Auftritt aber toll. Vielleicht ist er dem ein oder anderen ein Begriff: Jesse Ritch. Wikipedia hat mir verraten, dass er an mehren Talentwettbewerben teilgenommen hat und 2012 bei Deutschland sucht den Superstar auf dem dritten Platz gelandet ist. Gesungen hat er – in Begleitung von zwei Musikern – unter anderem die Songs “Let me love you” und “Get the groove” .

 

Ein bisschen wie Spielgeld

0926 GeldscheineDanach war ich dann aber wirklich beim Einkaufen und habe an der Kasse mal wieder verzweifelt die richtigen Münzen gesucht. Im Ernst: Das Geld hier sieht ein bisschen aus wie Spielgeld. Scheine gibt es erst ab zehn Franken, die einzigen Münzen, die ich sofort finde, sind die fünf Franken-Münze (sehr groß) und die fünf Rappen-Münze (die einzige goldfarbene Münze). Besonders irritiert mich die Münze mit dem Wert 50 Rappen. Auf der Münze steht “1/2 CHF” und sie ist kleiner als die zehn Rappen-Münze. Im Gegensatz zum Euroraum gibt es in der Schweiz keine Münzen für ein und zwei Rappen. An der Kasse wird deshalb immer abgerundet, wenn man nicht genau für x,x0 oder x,x5 Franken einkauft. Das ist schon praktisch. Dass die Scheine allerdings breiter sind als die Euro-Scheine, finde ich ziemlich unpraktisch. Die größeren Scheine gehen nur gefaltet in meinen Geldbeutel. Das dünne “Papier” macht es da nicht besser. Irgendwann reißt mir bei meinem Glück wahrscheinlich einer durch.

 0926 Münze Hirtenkopf  0926 Münze stehende Helvetia  0926 Münze Libertaskopf
Fünf Franken Zwei | Ein | Ein halber Franken 20 | Zehn | Fünf Rappen
Hirtenkopf Stehende Helvetia Libertaskopf

 

Kuriosa des Alltags

0926 Einkaufswagen (2)Apropos einkaufen: In dieser Woche habe ich begriffen, dass es einen Grund hat, wenn in der Hausordnung steht, dass “Einkaufswagen […] nicht vom Areal der Grossverteiler entfernt” werden dürfen. Ich begreife nur nicht, wozu das ganze Brot gebraucht wird – angeblich zum “d entli füattera”. Wo der Wagen überhaupt herkommt ist allerdings nicht nur mir ein Rätsel. Ich bin ja mal gespannt, wie lange er da noch stehen wird… 😀

0926 FeigenZum Abschluss des Tages werde ich mir jetzt erstmal meine letzten beiden Feigen gönnen, bevor sie schlecht werden. Aus Rücksicht auf meinen Geldbeutel schaue ich beim Einkaufen immer, ob es Obst oder Gemüse im Angebot gibt. Diese Woche gibt es Feigen für 39 Rappen pro Stück. Wenn man sich aus der Kiste die größten Feigen raussucht, ist das sehr ergiebig und eine echt leckere Abwechslung zu Bananen, die ich eigentlich immer daheim habe.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und einen guten Start in die letzte (halbe) Septemberwoche. Danke übrigens für die Kommentare und Nachrichten zu meinen Beiträgen. Darüber freue ich mich immer sehr! 🙂

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